Bild /pictures/zentral/seitenkopf/design1-left-above.jpg Bild /pictures/zentral/seitenkopf/design1-middle-above.jpg Bild /pictures/zentral/seitenkopf/design1-right-above.jpg
Goldkanal  >  Fandom  >  FanFiction Bild /pictures/zentral/seitenkopf/design1-middle-middle.jpg Bild /pictures/zentral/seitenkopf/design1-right-middle.jpg

"Und so beginnt es"
("Prophezeiung" - Teil 1)

Meine Geschichte schließt an die letzte Folge der 4. Staffel "In hundert Jahren, in tausend Jahren" an, sie beginnt im Jahre 3262, 1000 Jahre nach Gründung der Allianz und 500 Jahre nach dem Großen Brand. Dieser entstand durch einen Brügerkrieg zwischen einer Menschengruppe die weiter bei der Allianz bleiben wollte, und einer anderen, die aus Machtgründen plante sich von dieser loszusagen. Hierdurch entstand ein Krieg, der fast die ganze Erde zerstört hätte. In der Episode spielt sich folgende Szene ab : In einem primitiven Kloster drückt ein Mönch namens Bruder Michael seine Sorge darüber aus, ob sein Lebenswerk, nach Dokumenten aus der Zeit vor dem "Großen Brand" zu suchen, in denen unter anderem der "Heilige Lorien", der "Heilige Sheridan" und die Prophezeihung von der einstigen Rückkehr der Rangers beschrieben sind, überhaupt mehr sei als eine Legende, ein Konstrukt. Bruder Alwyn beruhigt ihn, daß die Rangers eines Tages kommen werden, um die Erde wieder aufzubauen und ihr wieder den Flug zu den Sternen zu ermöglichen. Dann schickt er ihn weg. Zuletzt zieht er eine Ranger-Uniform aus dem Schrank und meldet sich mit den Worten "Wir leben für den Einen, wir sterben für den Einen" bei seiner Zentrale.


"Ende meines Berichtes!" Alwyns Gedanken kreisten, als er das Übertragunsgerät abschaltete. In 20 Jahren würde Michael vermutlich stark und gefestigt genug sein, um von den Rangers auf seine Mission vorbereitet zu werden. Dann wäre er so weit, daß man ihm das Wissen über die Menschheit anvertrauen konnte. Aber wäre das nicht eine zu lange Zeit? Der Führer der Rangers, war schon sehr ungeduldig. George wollte Michael endlich in der Ausbildung haben, damit dieser seine Bestimmung erfüllen könne. Aber dafür war Michael noch nicht bereit: er würde der Situation nicht gewachsen sein. Auch auf die Gefahr hin sich wiedermal mit Entil'za George anzulegen hatte Alwyn erneut betont, daß der Junge noch nicht soweit sei. Obwohl der Führer der Rangers ein guter Freund von ihm war, und eigentlich durchaus Wert auf seine Meinung legte, war er sich in diesem Fall nicht so sicher. Der Machtaspekte spielte eine zu große Rolle. Michael war ohne jeden Zweifel ein sehr kluger Kopf. Er studierte die alten Schriften und hinterfragte sie, er zweifelte, behielt aber trotzdem seinen Glauben. Und dennoch: er wußte eigentlich gar nichts über die wahre Situation der Menschheit und des Universums. Er hatte sein ganzes Leben im Kloster verbracht, umgeben von fettleibigen Mönchen. Zugegeben, es war eine führende Abtei, zumindest was den technischen Wissensstand anbetraf. Sie würden bald den ersten Motor konstruieren. Dies war einer der Gründe warum sie von Rom nicht anerkannt wurden. Der Kirche war der Fortschritt immer schon ein Dorn im Auge gewesen. Lange vor dem großen Brand, der vor über 2000 Jahren gewütet hatte, war die Welt ganz ähnlich wie heute, viele Teile der Erde waren noch nicht kultiviert und die Kirche hatte jeglichen Fortschritt zu verhindern versucht. Damals hatte sich der Fortschritt gegen den Willen der Kirche durchgesetzt, und die Unmenschlichkeit und der Machthunger waren immer stärker geworden. Dies hatte schließlich dazu geführt, daß die Menschheit sich und ihren Lebensraum nahezu zerstörte. Dann war der Beschluß der Allianz gefallen, die Welt behutsam wieder aufzubauen. Der Glaube musste wieder eine zentrale Bedeutung bekommen und die Rangers als Vertreter der Allianz sollten dies Überwachen, den Fortschritt unbemerkt fördern, beides miteinander verknüpfen und in die richtigen Bahnen lenken. Leider hatte die Allianz versäumt ihre Vertreter in wirkliche Schlüsselpositionen zu setzen, oder sie hatten diese Positionen nicht halten können. Wie auch immer, Alwyn stand wie die Äbte vor ihm im ständigen Kampf mit Rom, seit die Abtei vor hundert Jahren wegen neuer medizinischer Methoden von der Kirche exkomuniziert worden war. George hatte ihm viele Male empfohlen seine Abtei aufzugeben und sich mehr auf die anderen 11 Abteien unter Rangerführung zu konzentrieren. Aber er hatte nicht vor, die Macht der Rangers auf der Erde noch weiter aus der Hand zu geben. Nein, die Rangers würden die Menschen auf dem richtigen Pfad führen, und zwar mit seiner Abtei. Erst einmal würden sie morgen diesen Motor zum Laufen bringen, um die Probleme mit Michael und Rom würde er sich später kümmern.

"Guten Morgen Alwyn."
"Sei gegrüßt Michael, ich hoffe du hast nicht mehr zu viel gegrübelt sondern weiter an den Bildern gearbeitet."
"Ich habe noch 2 Kapitel geschafft, dann bin ich über meinen Büchern eingeschlafen."
"Das nenne ich echten Fleiß, aber übernimm' dich nicht. Wir brauchen dich noch." Michael konnte nicht ahnen, was wirklich hinter dieser Aussage steckte.
"Ach, komm doch gleich mit zu den alten Höhlen. Bruder John hat dort mit Ausgrabungen begonnen." Alwyn nahm an, daß die Rangers irgendwo da das gewünschte Benzin versteckt hätten. Er hatte es von ihnen erbeten, weil es weit und breit keine Ölvorkommen gab. Aber er brauchte Treibstoff für den Motor. Wenn alles richtig lief, würden sie dort "zufällig" auf Benzin stoßen, das noch aus der Zeit vor dem großen Brand stamme ...
"Ich glaube John sollte langsam aus der Kirche austreten und sich nur noch seinem Hobby widmen."
"Sag so etwas nicht, er ist sehr hilfreich für unsere Abtei und dient auf diese Weise dem Herrn."
"Ja kann schon sein. Ich komme sofort." Michael war immer wieder überrascht wie der Abt es schaffte in allem etwas Gutes zu sehen. Vielleicht war es eine Eigenschaft die sich mit der Zeit herausbildete wenn man lange genug dem Herrn diente. Alwyn machte, trotz seiner mitunter etwas hektischen Art immer den Eindruck als stünde er über den Dingen. Als sei er nur ein Besucher, der gar nicht wirklich dazugehörte. Ach, wahrscheinlich war er einfach nur mit sich und Gott so sehr im Reinen, daß er glaubte, es wende sich alles zum Guten wenn man den Dingen ihren Lauf läßt. Aber wieso hatte Gott dann das große Feuer zugelassen? Wieso zeigte er sich nicht, und wieso schickte er nicht Hilfe durch die Rangers, wie es die alten Schriften vorraussagten? Aber er mußte an Gott glauben, es mußte alles einen Sinn haben, auch wenn er sich oft fragte , wieviel Wahrheit in den heiligen Schriften lag. Franklin der Heiler, der alles nur dem einen Gedanken opferte, den Menschen zu helfen. Der heilige Sinclair, der durch die Zeit reiste, um die Menschheit vor dem Bösen zu retten. Das klang alles so konstruiert, so ideal. Gab es dort draußen wirklich Raumschiffe, und warum zeigten sie sich nicht? Waren wir ihnen den völlig egal?

Zur gleichen Zeit auf dem Minbarikreuzer Absday:
"Die Menschheit ist mir völlig egal, du weißt das George abgelöst werden muß, ohne daß uns dieser Junge in die Quere kommt " Danell, der Führer der grauen Rates, kocht fast vor Wut.
"Der Junge heißt Michael, und Sie wissen, daß er noch zu jung ist. Ranger Alwyn hat gestern erneut betont, daß er noch nicht bereit sei für die Rangers und sein Bestimmung." entgegnete sein Attache Fahn.
"Es ist mir egal was sein Lehrer sagt, du kennst die Prophezeiung, wir müssen George ausschalten, bevor dem Jungen seine eigene Bedeutung deutlich wird. Ist das klar?" sein Blick war so eindringlich und kraftgeladen, daß sich vermutlich jedes andere Wesen im Universum sofort vor ihm verkrochen hätte. Aber Fahn diente ihm nun schon seit 15 Jahren und wußte genau, daß solche Launen wieder vergingen. Er hatte Danell's stetigen Aufstieg in der Kriegerkaste und seine langsame Machtübernahme im grauen Rat während des langen Krieges miterlebt. Er hatte keine Angst mehr vor seinem Herrn. Trotzdem wußte er, wann es Zeit war sich zurückzuziehen. "Sehr wohl mein Herr. Sollen wir nun zu dem Geheimtreffen fliegen?"
"Was denn sonst Fahn?"
"Sehr wohl Danell."

"Wie weit ist es denn noch?"
"Du weißt, daß die Höhle auf der anderen Seite des Tales liegt. Außerdem laufen wir erst 2 Stunden. In einer halben Stunde werden wir da sein.", Alwyn schmunzelte über die Ungeduld seines Schützlings, der so voller Elan und Tatendrang war, daß er eine Wanderung von zweieinhalb Stunden für völlige Zeitverschwendung hielt.
"Ich bin wirklich gespannt, was Bruder John dort findet. Vielleicht beschert der Herr uns ja etwas womit wir deine neue Erfindung antreiben können. Wie hieß sie noch?"
"Sie heißt Motor, und auf so viel Glück sollte man nicht hoffen. Der Herr wird tun, was für uns das Beste ist."
Als sie die Höhle erreichten, waren dort schon 3 Mönche mit den Ausgrabungen beschäftigt. Zwischen ihnen 'tanzte' Bruder John nervös herum und hielt jeden an, nur ja Acht zu geben und nichts kaputt zu machen. "Duncan seit vorsichtig, du hast beim letzten Mal schon die schöne Vase angebrochen."
"Die war vorher schon kaputt."
"Da kann man sich nicht ganz sicher sein, also bitte Vorsicht!"
Für Michael stellte sich immer die Frage, ob John wirklich solche Angst um die Gegenstände hatte, oder ob er sich nur aufspielen wollte. John war eher unscheinbar. Er gehörte im Kloster zu den Langsamen und war derjenige dem normalerweise die einfachsten Arbeiten zugeschoben wurden. Wahrscheinlich wollte Alwyn ihn aufbauen, indem er ihm die Oberaufsicht bei den Ausgrabungen übertrug. Für die Auswertung der wichtigen Gegenstände war dann selbstverständlich Alwyn selber zuständig. Aber er war so gütig, daß er jedem im Kloster das Gefühl gab, daß er gebraucht wurde. Für Michael war Alwyn von Kind an ein Vorbild gewesen, der ideale Mönch und der gütigste Mensch, den man sich vorstellen kann. Um so mehr schmerzte es Michael, daß Rom sich weigerte die Abtei, Alwyns Bemühungen zum Trotz, wieder aufzunehmen .
"Hallo Bruder John, wie geht die Arbeit voran."
"Gut, gut Bruder Alwyn wir machen große Fortschritte. Wir haben wieder ein paar alte Bücher gefunden, und alte Gemäuer. Es scheint ein Gebäude zu sein, was sich bis hierhin erstreckt. Aber ich habe noch etwas interessantes gefunden. Kommt mit, ich zeige es euch. Bruder Franz und Bruder Ben sind noch in der Höhle." Dort, wo der nächste Berg anstieg, war der nur etwa 1.70 Meter hohe Höhleneingang. Die drei mußten sich beim Einstieg leicht bücken. Eigentlich war es gar nicht die Aufgabe von Mönchen solche Ausgrabungen zu machen, dachte Michael. Hier war fast das halbe Kloster damit beschäftigt im Dreck herumzugraben, anstatt sich mit den heiligen Schriften zu beschäftigen. Aber er war sich auch sicher, daß die Vergangenheit der Menschen unbedingt aufgeklärt werden müsse, und das ging nur auf diese Weise. Er war sich aber auch bewußt, daß genau dieses Bemühen der Grund für die Ablehnung Roms war - wenn die Führung der Kirche doch nur nicht so halsstarrig wäre... Aber diese Gedanken verschwanden ganz schnell, als sie die Höhle betraten. Draußen war die Natur immer noch weitläufig durch den großen Brand zerstört. In den alten Schriften wurde die Erde als blühend und wunderschön beschrieben. Heute im Jahre 3262 reichte es zwar um landwirtschaftlich anzubauen. Aber von den saftigen grünen Wiesen und den tiefen Wäldern war nicht viel zu sehen. Aber hier unter der Erde sahen sie eine wunderschöne Tropfsteinhöhle. Hier und da gab esLöcher, an denen man sehen konnte, wo die Mönche mit den Ausgrabungen begonnen hatten. Und er konnte auch einzelne Säcke erkennen, in den sich vermutlich die Artefakte befanden. Alwyn entzündete die Lampe, die er mitgebracht hatte. Hierzu benutzte er eine seiner ersten Erfindungen, er hatte es Feuerzeug genannt.
"Kommt bitte hier in diesen Stollen." die Spannung war der Stimme von John sehr deutlich anzumerken. Sollte er etwa etwas wirklich wichtiges gefunden haben?
"Dort drüben, es scheint ein sehr großes Gefährt noch aus der Zeit weit vor dem großen Brand zu sein." Die beiden staunten nicht schlecht als sie den riesigen Wagen sahen.
"Sieht so aus, als habe er irgendwelche Flüssigkeiten transportiert." stellte Alwyn sofort fest.
"Die ganz Geschichte ist etwas merkwürdig, ich könnte schwören, daß ich diesen Tunnel gestern abgesucht habe. Und heute morgen sehe ich plötzlich ein Stück Metall aus der Wand gucken." John schien sichtlich irritiert zu sein.
"Dann warst du bestimmt nicht aufmerksam genug gestern. So ein Gefährt kann ja schließlich nicht aus heiterem Himmel plötzlich hier sein." Alwyn versuchte nicht nur John sondern auch sich selbst zu beruhigen. Einerseits enthielt der Tanklaster mit Sicherheit genug Benzin, um seine Erfindung ausreichend zu testen und auch dem Aussehen nach konnte man durchaus den Eindruck haben, daß dieses Gefährt über 1000 Jahre alt war. Auf der anderen Seite störte ihn auch die stümperhafte Vorgehensweise der Ranger, in einer Nacht- und Nebelaktion gleich einen ganzen Sattelschlepper in einen Berg einzugraben, den Bruder John noch einen Tag zuvor untersucht hatte.
"Außerdem war die Erde um ihn herum viel weicher als der Rest des Berges." fügte John skeptisch hinzu.
"Du weißt, das sich die Festigkeit der Erde stark unterscheiden kann. Außerdem glaubst du etwa, jemand hat das Ding hier über Nacht eingegraben." entgegnete Alwyn ironisch.
Michael mußte sich ein Lachen verkneifen. Zum einen wegen der Vorstellung, daß sich jemand die Mühe machen könnte über Nacht so einen großen Metallhaufen zu vergraben , und zum andern über das Gesicht von Bruder John, der anscheinend kurz davor stand, sich selbst für geisteskrank zu erklären.
"Dann muß ich es wohl wirklich übersehen haben."
"Ist ja kein Problem. Irren ist menschlich. Konntet ihr schon herausfinden, ob sich etwas darin befindet?"
"Bruder Ben, habt ihr schon irgend etwas entdeckt, was wie eine Öffnung aussieht?" Bruder Ben stand gerade auf dem Fahrzeug, und versuchte es freizulegen. Dies war problematisch, weil er den Abstand zwischen der Decke und dem Fahrzeug nicht zu groß machen wollte aus Angst, daß dann die Decke einstürzen würde. Also grub er sich, halb sitzend halb stehen immer weiter in den Berg hinein, und legte so das Fundstück weiter frei.
"Da scheint eine Luke zu sein." Er zeigte auf einen runden Verschluß direkt neben sich.
Die drei kletterten zu der angezeigten Stelle und Alwyn versuchte den Verschluß zu öffnen, scheiterte jedoch.
"Michael versuch du es mal. Du bist jünger und hast noch mehr Kraft."
Michael schaute sich die Öffnung an und sah ein Rad, das er zu drehen versuchte. Mit Mühe bewegte er es um ein paar Millimeter. Er wollte nun durch ziehen die Luqke zu öffnen. Eber er rutschte ab und stieß sich den Kopf an der Decke. Plötzlich geriet die Erde über ihm ins Rutschen. Er wurde von Bruder John und Bruder Alwyn abgeschnitten. Leichte Panik ergriff ihn, da sah er am Ende des Ganges Licht . Es war Bruder Ben, der dort mit den Grabungen beschäftigt war.
"Bruder Ben ?"
"Ja Michael, ich bin hier. Bist du verletzt?" Ben bewegte sich äußerst langsam auf zu, um nicht noch mehr Erde zu lösen.
" Mir geht es gut, aber der Gang ist verschüttet. Wir müssen versuchen ihn wieder frei zu graben."
"Das würde ich nicht tun. In diesem engen Gang wird die Luft so schon nicht lange halten. Wenn wir jetzt noch Graben wirbeln wir nur Erde auf, und können gleich gar nicht mehr Atmen. Außerdem würden wir durch die Anstrengung noch mehr Sauerstoff verbrauchen Nein, wir müssen versuchen ruhig zu bleiben , sie werden uns von der anderen Seite freigraben." Es fiel ihm nicht leicht, die Ruhe zu bewahren, aber in seiner Ranger-Ausbildung hatte Bruder Ben gelernt auch in gefährlichen Situationen einen klaren Kopf zu behalten. Schließlich war Bruder Alwyn, der 2. Ranger im Kloster, auf der anderen Seite, und er würde wissen was zu tun ist.

"Verdammt, sie sind eingeschlossen. Geh' du die anderen holen, und gib mir die Schaufel. Ich werde versuchen sie frei zu graben." Alwyn hatte sie Situation blitzschnell erfasst. Wenn die beiden noch lebten, und er war voller Hoffnung, daß dies der Fall war, hätten sie nicht sehr viel Sauerstoff. Außerdem könnten sie verletzt sein. Er fing augenblicklich an zu graben. Er begann zu schwitzen, während er die Erdmassen sehr vorsichtig abtrug um zu verhindern, daß weitere Erde nachrutschte. Nun verfluchte er seinen Hang zum Essen, und sein mangelndes Training in den letzten Jahren. In seiner Rangerausbildung war er topfit gewesen. Aber zwischen damals und heute lagen nicht nur fast 35 Jahre, sondern auch über 50 Pfund, und die machten ihm nun zu schaffen. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in der Brust. Todesangst umklammerte ihn. Aber er war ein Ranger, er hatte schließlich gelernt zu kämpfen, auch gegen die Angst. Also grub er weiter, und versuchte den Schmerz zu ignorieren. Inzwischen waren auch die anderen Mönche gekommen, und halfen ihm beim Graben, als ihm plötzlich schwarz vor Augen wurde.

"Was ist los mit ihm?" John's Stimme war zum zerreißen gespannt. Nicht genug, daß zwei Menschen verschüttet waren. Jetzt schien ihr Abt auch noch einen Herzinfakt erlitten zu haben- . "Franz, bring ihn raus, und kümmere dich um ihn, du kannst Edward mitnehmen." Die übrigen 2 Mönche mußten reichen, um Michael und Ben freizugraben.
"Macht ihr hier weiter. Aber passt auf, daß die Decke nicht wieder einstürzt. Ich gehe zu den anderen." Als er draußen war, sah er schon, daß Franz bei den Wiederbelebungsversuchen war. Aber es sah nicht gut aus. Und Bruder Franz war neben Bruder Ben und Alwyn der beste Mediziner im Kloster.
"Es tut mir leid John, wir können ihn nicht mehr retten."
"Verdammt. Warum?" John richtete sein Blick in Richtung Himmel, als erwarte er von dort eine Antwort zu bekommen. In dem Moment fielen ihm Ben und Michael wieder ein, und er eilte in die Höhle.

"Wieso tut sich noch nichts?" Michael geriet langsam in Panik.
"So schnell geht das nicht, du mußt Ruhe bewahren. Wenn du jetzt nervös wirst, verbrauchst du nur mehr Sauerstoff. Der Herrgott wird schon alles in seine Bahnen lenken." Ben fragte sich, ob er eigentlich selber glaubte, was er sagte. Er hatte in seiner Zeit bei den Rangers so viel über das Universum gelernt. Er hatte von soviel Leid gehört, und viele Dinge erlebt, die so unfair erschienen. War da wirklich Platz für den Glauben an einen Gott, er alles in die richtigen Bahnen lenkt. Aber erstmal sah er es als seine Aufgabe an, den jungen Michael zu beruhigen, und daß konnte er nur, wenn er selber einen ausgeglichenen Eindruck machte. Plötzlich hörte er ein Scharren, und Sekunden später sahen sie auch die Spitze einer Schaufel. Michael atmete tief durch.
"Dem Herrn sei dank. Da seid ihr ja." Eine kurze Weile später konnten sie durch das Loch krabbeln.
"Danke, Brüder!" seufzte Michael erleichtert. " Warum guckst du so traurig, Bruder John. Wir sind befreit und es geht uns gut! Wo ist eigentlich Alwyn?" Die Worte sprudelten förmlich aus ihm heraus, jetzt da die Gefahr vorbei war und sich die Anspannung lößte .
"Michael, ich muß dir etwas sagen." John hatte einen dicken Klos im Hals. Die Ereignisse hatten sich überschlagen. Er hatte den Tod von Alwyn noch nicht einmal richtig begriffen, da sollte er einem 20 jährigen, der soeben selbst die Todesgefahr gespürt hatte , eröffnen, daß der Mensch, der wie ein Vater für ihn war, nicht mehr lebte.
Michael bemerkte die Anspannung, nicht nur bei John, sondern auch bei den anderen Mönchen. Eine schreckliche Vermutung beschlich seine Gedanken.
"Wo ist Alwyn? Was ist mit ihm?"
"Komm erstmal mit raus." Sie bewegten sich langsam zum Ausgang der Höhle. Panik stieg in Michael auf. Was war passiert.
"Alwyn hatte einen Herzinfakt."
"Nein, das kann nicht war sein." Obwohl John es nicht gesagt hatte, spürte Michael daß Alwyn nicht mehr lebte. Er stürmte aus der Höhle und sah Alwyns reglosen Körper dort liegen.
"Nein, das kann nicht sein. Er war ein so guter Mensch. Er hatte noch so viel vor. Warum Gott? Warum?" er brach weinend neben der Leiche zusammen. Als Ben sich neben ihn kniete um ihn zu trösten sprang er auf und rannte davon. Er hatte keine Ahnung wohin, und es war ihm auch egal, nur weg, weit weg.


Fortsetzung: "Machtkampf und Bestimmung"


Nils von Delft
10.06.2001

Bild /pictures/zentral/seitenkopf/design1-right-below.jpg
FanFiction
Einzelgeschichten
Rhiannon-Romane
Zukunfts- & Alternativstories

Sitemap

Suchen
 

© 1998-2009 Goldkanal