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"Der Letzte des Kha'ri"

Originaltitel:   Whatever happened to Mr. Garibaldi
Deutsche Erstausstrahlung: 30.5.1998
US-Erstausstrahlung: 11.11.1996
Regie: Kevin James Dobson
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Darsteller: Wayne Alexander (Lorien)
Lenny Citrano (Issac)
Wortham Krimmer (Imperator Carthagia)
Damian London (Minister)
Ardwight Chamberlain (Kosh)
Anthony DeLongis (Harry)
Rick Scarry (Centauri)
 


 

"Persönliches Logbuch, Dr. Stephen Franklin, 8. Januar 2261. Vor vierzehn Tagen hat Captain Sheridan auf Z'ha'dum den Tod gefunden (siehe "Der Alleingang"), und vor neun Tagen ist Mr. Garibaldi während eines Patrouillenfluges verschwunden. In den MedLabs ist es zur Zeit ruhig. Die Liga der blockfreien Welten ist auseinandergefallen, alle fliegen zu ihren Welten zurück, um sich auf die nächste Phase des Krieges vorzubereiten. Wir wissen, der Feind wird wieder zuschlagen. Man sagt, dieser Angriff wird der allerletzte sein. Diesmal will man uns vernichten. Im Moment können wir nur eins tun: wir können auf unser endgültiges Ende warten, oder wir können versuchen, uns noch nützlich zu machen. Aber gerade jetzt fällt mir außer dem Trösten anderer und dem verständnisvollen Zuhören wirklich überhaupt nichts mehr ein."

Gerade als Franklin seinen Eintrag aufzeichnet, betritt Lennier das MedLab und erklärt ihm, daß er einen Protokollbruch begehe, aber daß es ein Problem mit Delenn gäbe.

Sheridan schwebt in einer tiefen Schwärze, ihm gegenüber ein Wesen, das aus seinem Inneren leuchtet, seine zwei Tentakel halten ihn fest und eine hallende Stimme stellt immer wieder zwei Fragen "Wer bist du?" und "Was willst du?". Sheridan wacht auf und jemand, der sich über ihn beugt, fragt ihn, was er geträumt habe. Der Mann weiß bereits, daß er über eine Flucht nachdenkt und erklärt, daß er den Versuch aufgeben solle. Der Mann weiß außerdem, daß Sheridan immer noch seinen Namen erfahren will. Er sagt, daß er Lorien sei, und stellt daraufhin eine Reihe von Fragen, die schließlich mit folgendem Rätsel enden: was war zuerst da - das Wort, das das Universum geschaffen hat - oder der Gedanke hinter dem Wort? Lorien weiß, daß Sheridan noch immer mit der Frage beschäftigt ist, die er stellen will - Wer bist Du? Sheridan ist überrascht darüber, daß Lorien die Bedeutung dieser Frage kennt, und Lorien erklärt ihm, daß der springende Punkte dabei wäre, daß es niemals eine gute Antwort gäbe. Außerdem sagt er Sheridan, daß die Antwort darauf, was Sheridan wäre, einfach sei - er wäre tot. Sheridan glaubt ihm nicht, aber er kann auch keinen Beweis finden, um zu zeigen, daß er am Leben ist, nicht einmal seinen Puls.

Sheridan weigert sich, zu glauben, daß er tot sei, und besteht darauf, daß alles eine Täuschung wäre. Lorien fragt ihn, was das letzte sei, an daß er sich erinnern könne. Sheridan erinnert sich nur noch daran, daß er gefallen ist, und zwar unglaublich lange. Lorien erklärt ihm, daß nichts ewig andauere und daß jeder früher oder später unten aufschlage. Lorien deutet auch an, daß er sich auch dazwischen befinden könnte und Sheridan fragt, zwischen was.

"Zwischen zwei Sekunden", sagt Lorien. "Wenn wir geboren werden, erhalten wir eine endliche Anzahl von Sekunden. Jedes Tick-Tack der Uhr vermindert unsere Zeit. Tick, eine Möglichkeit sich zu freuen, ist vergangen, tack, ein einziges Wort beendet einen Pfad und zeigt einen neuen. Tick, tack, tick, tack, die Zeit läuft uns beständig davon. Deine ist so gut wie verbraucht. Du befindest dich zwischen zwei Sekunden, verloren im grenzenlosen Niemandsland von Tick und Tack. Tick, das ist noch dein Leben, tack, na ja, es war ein gutes Leben, wenn auch sehr kurz, tick, tack, tick, tack, tick, tack, tick, tack, ..."

Sheridan packt Lorien und will jetzt endlich wissen, was los ist, ob er derjenige ist, der hinter allem steckt. "Wer sind Sie?" fragt er und erinnert sich an einen Teil seines Traums.

"Jetzt bist du schon etwas näher dran. Ja, ich kann es ganz deutlich sehen. Aber ich weiß nicht, ob näher an Tick, oder näher an Tack. Nur die folgende Zeit wird es uns weisen. Und hier, zwischen zwei Sekunden, haben wir alle Zeit der Ewigkeit."

G'Kar betritt eine Kneipe mit vielen Leuten und lauter, verzerrter, futuristischer Rockmusik. Er tritt an einen Tisch heran und spricht mit einem Mann, dem er erklärt, daß er gehört habe, er könne Informationen über ein Teil eines Kampffliegers Klasse Starfury finden, das der Mann anderswo an einen Händler verkauft habe. Der Mann sagt, daß das Bergungsgut und daher legal gewesen sei, aber G'Kar will wissen, woher es genau kam, da es zu dem Kampfflieger gehört, mit dem Garibaldi verschwunden war. Der Mann möchte nicht darüber sprechen, aber G'Kar besteht darauf, zu erfahren, wo man ihn finden könne. Als das Gespräch einen gewalttätigen Verlauf zu nehmen beginnt, mischt sich der Barkeeper ein und versucht, G'Kar hinauszuwerfen, was G'Kar überhaupt nicht gefällt. Bevor der Barkeeper noch etwas tun kann, schlägt ein Beistehender seine Kapuze zurück, gibt sich als Marcus zu erkennen, und es entsteht ein kurzer Kampf, in dessen Verlauf sowohl er als auch G'Kar entkommen können. Der Barkeeper schickt ihnen zwei Centauri-Wachen nach, während er sich mit einer dritten über weitere Angelegenheiten unterhält.

In Delenns Quartier läutet es mehrmals bevor sie antwortet und Franklin kommt herein. Sie fragt ihn, ob es ein Problem gäbe, und er fragt sie im Gegenzug, ob sie ein Problem, habe, da sie seit einer Woche nichts gegessen oder getrunken habe, was, obwohl es für gewöhnliche Minbari nichts besonderes wäre, nicht besonders gesund für sie sein könne. Delenn sagt, daß durch ihr Fasten der Gerechtigkeit genüge getan würde, an allem was passiert sei, würde sie die Schuld tragen. Und sie erklärt Franklin, daß sie niemals das Vertrauen zwischen ihr und Sheridan hätte verspielen dürfen. Sie gesteht ein, daß sie ihn geliebt habe und daß sie ihn beschützen habe wollen, aber sie ist nun der Meinung, daß sie ihm mehr hätte vertrauen sollen, als sie es getan habe. Sie erklärt Franklin, daß ihr Fasten weitergehen werde, und daß, sollte Sheridan tot sein, ihre Seele sich zu der seinen gesellen wird, und daß sie ihn wiedersehen werde, "an einem Ort, wo keine Sorgen existieren." Franklin läßt sie mit ihrer Trauer zurück.

Marcus Cole kommt herein und berichtet G'Kar, daß die Centauri-Wachen immer noch nach ihnen suchten. G'Kar weiß nicht, warum das so ist, und Marcus erklärt, daß er sich genau deshalb Sorgen mache. G'Kar sagt, daß sich Marcus seiner Meinung nach zuviele Sorgen mache, will aber wissen, warum er hergekommen sei. Marcus sagt, daß er gekommen sei, um sich um ihn zu kümmern, falls er in Schwierigkeiten gerate. G'Kar erklärt Marcus, daß er später noch einmal zurückgehen möchte, um mehr über Garibaldis Kampfflieger herauszufinden, woraufhin sich Marcus bereiterklärt, dies an seiner Stelle zu tun, da die Wachen verdächtig begierig sind, G'Kar zu finden. Marcus fragt G'Kar, warum er bereit sei, soviel für Garibaldi zu riskieren und G'Kar erklärt ihm, daß er es deshalb tue, weil Garibaldi sein Freund sei und er noch niemals zuvor einen Freund hatte, der kein Narn war. Marcus antwortet, daß er es deshalb tue, weil er noch niemals einen Freund hatte, der ein Narn war, wenn er überhaupt Freunde hatte. G'Kar greift nach Marcus' Kampfstab und sieht ihn sich an, wobei er ihn aus Versehen ausfährt. G'Kar sagt, daß ihm die Waffe sehr gut gefalle.

Die Centauri-Wachen stehen mit dem Barkeeper zusammen und sehen sich einige Fotos von Narn an, die an dem Streit in der Bar beteiligt gewesen sein könnten, schließlich findet er ein Foto von G'Kar und ist in der Lage, ihn zu identifizieren. Die Wachen erzählen ihm, daß eine Belohnung für die Ergreifung von G'Kar - tot oder lebendig - ausgesetzt sei. In der Zwischenzeit erwacht der Mann aus der Bar, da Marcus Wasser in sein Gesicht tropfen läßt. Marcus bedroht ihn und will wissen, woher er das Stück des Kampffliegers bekommen habe.

Delenn_und_Dr._Franklin Delenn kommt in Captain Sheridans Quartier, wo Franklin auf Anordnung von Ivanova gerade dabei ist, Sheridans persönlichen Sachen durchzusehen. Als er Sheridans Dateien durchsuchte, fand er etwas, was Delenn seiner Meinung nach sehen sollte. Er übergibt ihr einen Datenkristall, den sie abspielt, sobald Franklin gegangen ist.

"Persönliches Logbuch", sagt Sheridan auf dem Bildschirm, "14. Mai 2260. Heute hatten wir einen ziemlich ruhigen Tag. Kaum zu glauben, bei allem was in letzter Zeit geschehen ist. Nachdem wir uns von der Erde losgesagt haben, ist die Situation hier ziemlich chaotisch. Das habe ich nicht gewollt. Ehrlich gesagt, es macht mir Angst, aber es mußte sein. Jetzt ist es meine Aufgabe, die Situation in den Griff zu kriegen, sie in etwas Positives zu verwandeln. Mein Dad hat immer gesagt, daß ist der einzige Weg, den Schmerz zu überwinden: man ergibt sich nicht, kämpft nicht dagegen an, man verwandelt die Situation in etwas Positives. Er hat auch immer gesagt, wenn du in einen Abgrund stürzt, kannst du ruhig versuchen zu fliegen, denn du hast nichts zu verlieren. In gewisser Weise geht es mir auch so mit Delenn. Während des Krieges habe ich gegen Minbari gekämpft und habe viele getötet, ich sah auch, wie viele meiner Freunde durch Minbari getötet wurden. Ja, und nun bin ich in eine Minbari-Frau verliebt, lange Zeit wollte ich mir das nicht eingestehen. Aber in dem Moment, wo mein Herz es erkannt hatte, mußte ich die Tatsache einfach akzeptieren. Ich bin von einer hohen Klippe in einen Abgrund gestürzt, aber wenn ich in Delenns Augen sehe, bestärkt mich das in dem Glauben, ich könnte tatsächlich fliegen."

Marcus erklärt G'Kar, daß der Mann die Position von Garibaldis Kampfflieger von Interplanetary Expeditions erhalten habe, und daß diese Person ein Zehntel des Verkaufspreises erhalte. G'Kar sagt, daß er plane, sich an die Fundstelle des Schiffes zu begeben, um dort nach weiteren Informationen zu suchen. G'Kar sagt auch, daß Marcus zurück nach Babylon 5 gehen solle, um dort nach der Person bei IPX zu suchen, und daß Marcus aufbrechen solle, bevor er sich beleidigt fühle. G'Kar sagt, daß er die Ressourcen von Babylon 5 dringender als Marcus' Hilfe benötige. Marcus geht fort, sobald sich G'Kar zum Schlafen niedergelegt hat.

G'Kar wacht auf, als er Schritte hört und sieht wie sich draußen Schatten bewegen. Als sie sich nähern, packt er seine Waffe, aber als sie hineinkommen wird er, obwohl er in der Lage ist, ein paar Schüsse abzugeben, niedergeschossen und fällt bewußtlos zu Boden.

Delenn und Lennier stehen vor einer Ansammlung von Rangern, und Delenn teilt ihnen mit, daß sie jetzt, obwohl der Großteil ihrer Arbeit bisher kaum beachtet worden war, einen Schlag führen werden, der als Beispiel für alle anderen dienen werde. Lennier erklärt, daß die Liga der blockfreien Welten sich aufgelöst habe und daß sie diejenigen finden müßten, die immer noch an ihre Sache glaubten. Er sagt, daß sie einen Schlachtruf bräuchten, und Delenn, will, daß dieser von den Rangers ausgeht. Sie sagt, daß ihr Plan sei, sieben Tage auf weitere Schiffe zu warten, und dann Z'ha'dum anzugreifen. Sie hätten nur eine kleine Erfolgschance, aber sie müßten es dennoch versuchen. Sie erzählt den Rangers, daß sie ihnen, mit diesem Angriff, eben diese Möglichkeit zu fliegen gäbe, von der sie in Sheridans Logbucheintrag gehört hat.

An Londos Tür klopft es, und nachdem er, als Vorsichtsmaßnahme gegen eine etwaige Gefahr, eine Waffe in die Hand genommen hat, öffnet er die Tür, vor der sich der Berater des Imperators befindet. Dieser sagt, daß der Imperator die unverzügliche Anwesenheit von Londo Mollari im Thronsaal fordere. Londo, der für die Nacht gekleidet ist, zieht sich um und machst sich auf den Weg zum Thronsaal des Imperators. Obwohl Imperator Cartagia zunächst wütend über die Verzögerung ist, teilt er Londo mit, daß er ihm ein Geschenk machen wolle. Londo versucht, das Geschenk zurückzuweisen, aber Cartagia läßt das nicht zu - er wisse, daß Londo darauf schon seit langer Zeit gewartet habe. Cartagia gibt ein Signal und zwei Centauri-Wachen kommen mit G'Kar, der ein Joch trägt, zwischen sich herein. Cartagia zufolge dient G'Kar zu ihrer Belustigung und, sollte er nicht mehr amüsant sein, würde er sterben. Londo, der nicht weiß, was er dazu sagen sollte, beschließt Cartagia für das Geschenk zu danken. Cartagia fragt G'Kar, ob er etwas zu sagen habe, und G'Kar fragt nur, ob er wisse, wo sich Garibaldi aufhalte. "Wer?", fragt Cartagia.

In Wahrheit befindet sich Garibaldi in einem solide gebauten, runden Raum, der wie ein Beobachtungszimmer ohne Fenster und mit einer fest verschlossenen Tür aussieht. Garibaldi schlägt ohne Ergebnis dagegen. Eine Stimme aus unsichtbaren Lautsprechen befiehlt ihm, aufzuhören, da er sich sonst verletzen könnte. Garibaldi fragt, warum sie das nicht zulassen könnten, und die Stimme antwortet nur, daß sie ihre Befehle hätten. Garibaldi fragt, von wem diese Befehle stammten, aber das will ihm die Stimme nicht sagen. Die Stimme will nur wissen, was passiert sei, nachdem er Babylon 5 verlassen habe, aber Garibaldi besteht darauf, daß er sich nicht erinnern könne, woraufhin die Stimme sagt, daß man aufgrund seiner Körperdaten feststellen könne, daß er nicht die Wahrheit sage. Das macht Garibaldi wütend, aber die Stimme will nur die Wahrheit hören. Sie fragt ihn immer wieder, was passiert sei, aber Garibaldi besteht immer noch darauf, daß er sich an nichts erinnern könne. Garibaldi verliert die Kontrolle über sich und schlägt alles in seiner Nähe in Stücke, so auch seinen Stuhl und die Lampen im Raum. Sein Ausbruch wird aber bald dadurch beendet, daß ein Gas durch Öffnungen im Boden strömt und ihn bewußtlos werden läßt. Die Tür zu dem Raum öffnet sich und jemand mit einer Maske über einer Psi-Corps-Uniform betritt das Zimmer.

Londo betritt G'Kars Zelle, in der sich der Narn, in einer Ecke sitzend, befindet. Londo sagt, es sei töricht von G'Kar gewesen, Babylon 5 zu verlassen und daß er verfolgt worden sei, sobald er wegegangen sei. Londo erklärt G'Kar, daß, wenn er hätte sterben wollen, er dies hätte übernehmen können, aber daß er auf Centauri Prime nicht so einfach davonkommen werde, daß er von Cartagia gefoltert und wie ein Spielzeug behandelt werden würde. G'Kar werde Tage, Wochen oder Monate leiden, und wenn sie fertig sein würden, würde G'Kar einen sehr langandauernden, schmerzhaften Tod sterben, indem jedes seiner Organe eins nach dem anderen entfernt werden würde. G'Kar fragt nach, ob die Vorstellung Londo gefalle, aber Londo gibt zu, daß dies nicht der Fall sei, und daß es niemals der Fall gewesen sei. Londo sagt, er würde niemandem G'Kars Schicksal wünschen. Londo teilt G'Kar mit, daß Cartagia ein Monster sei und daß er entfernt werden müsse. G'Kar könnte das Werkzeug sein, mit dem dies erreicht werden könne, allerdings müsse er furchtbar leiden, etwas das Londo nicht verhindern könne. Londo erklärt G'Kar, daß er alles ertragen müsse, bis der richtige Zeitpunkt gekommen sei, zu dem Londo handeln könne. Londo fragt G'Kar, ob er ihm helfen werde, aber dieser antwortet nicht. Londo macht sich auf, wegzugehen, und G'Kar teilt den Preis für seine Mithilfe mit: er wird nur dann helfen, Cartagia zu entfernen, wenn Londo die Narn befreien wird. Londo versicht G'Kar, das zu tun, und verläßt anschließend den Raum, wobei ein helles Licht auf G'Kar fällt.

Sheridan, der immer noch durch die Tunnel in Z'ha'dum läuft, entdeckt das Feuer, das er entfacht hat, nachdem er aufgewacht war. Er wird sich bewußt, daß er im Kreis herumgelaufen ist, und Lorien sagt, daß das jeder schlußendlich tut. Sheridan weiß, daß es einen Ausweg geben muß, aber Lorien sagt, daß der einzige Ausweg ist, sich Tock zu ergeben. Sheridan antwortet, daß er nicht sterben könne, da er die Armee des Lichts im Krieg unterstützen müsse, um Milliarden von Toten zu verhindern.

"Furchtbar, wenn die eigenen Kinder sich bekriegen, ich habe die anderen gewarnt. Das war sinnlos, sie wollen nie hören."
"Ihre, ihre Kinder?", fragt Sheridan.
"Das ist metaphorisch zu verstehen, ich meine die Nachkommen. Es sind Kinder oder auch jüngere Geschwister.
"Und wie lange sind Sie schon hier?"
"Eine lange Zeit, eine sehr lange Zeit. Ich war schon alt, als die Moleküle Eurer Welt sich vereinten und Namen bekamen wie Erde und Wasser und Fisch und Mensch."
"Sie sind einer der Allerersten."
"Nein, nicht einer der Allerersten, ich bin der Allererste."

Sheridan_auf_Z'ha'dum Sheridan weiß, daß Lorien einen Ausweg von Z'ha'dum kennt, will aber wissen, warum er so lange hiergeblieben sei. Lorien sagt, daß er auf jemanden warte, und daß Sheridan der erste sei, der bis hierher gekommen sei. Sheridan fragt, ob die Schatten über ihn Bescheid wüßten, und Lorien sagt ja, deshalb kämen sie immer wieder nach Z'ha'dum zurück. Sie denken, daß sie Respekt zeigen würden, aber sie würden nicht verstehen. "Früher war das anders, aber das war vor einer langen Zeit, vor einer Million Jahre." Sheridan, meint, daß Lorien nicht so alt aussehen würde, und Lorien sagt, daß er das im Moment nicht tun würde. Sheridan erkennt schließlich, daß sein Traum von Lorien stammte.

"Weißt du, daß in dir ein Vorlone ist?" fragt Lorien. "Na ja, zumindest ein Teil."
"Sie können nach Z'ha'dum fliegen, aber Sie werden sterben", erinnert sich Sheridan an die Worte von Kosh. "Springen Sie, springen Sie jetzt ..."
"Kosh ...", erkennt Sheridan.
"So heißt er? Ich glaube, wir sind uns begegnet, vor langer Zeit."
"Er sagte mir, ich soll springen. Wußte er, daß ..."
"Daß ich hier bin? Höchstwahrscheinlich."
"Erstaunlich."
"Vorlonen können einen Teil ihres Bewußtseins abtrennen und anderen Organismen eingeben. So können sie unerkannt durch die Galaxis reisen und die Augen und Ohren anderer benutzen. Kosh ist in dir und er ist Teil deines Problems, der andere Teil bist du selbst. Ihr beide klammert Euch an das Leben, ihr beide habt Angst, Euch fallenzulassen. Ihr beide müßt die Bürde des Lebens ablegen. Ihr müßt Euch beide Tack ergeben."
"Das kann ich nicht", sagt Sheridan, "die anderen brauchen mich ..."
"Du kannst den Tod nicht abweisen, nur weil du nicht weißt, wie es ohne dich weitergehen soll. Das ist kein Grund. Du hängst nicht am Leben, sondern du hast Angst vor dem Tod. Du bist zwischen diesen beiden Polen gefangen, du kannst weder vor noch zurück. Deine Freunde brauchen dich in dem Zustand, in dem du bist, wenn dich die Angst verlassen hast, wenn du weißt, wer du bist, wieso du da bist und was du willst. Wenn du nicht länger nach Gründen für deine Existenz suchst, sondern einfach nur existierst."
"Das kann ich nicht. Ich weiß nicht, wie man diesen Zustand erreichen soll."
"Dann kann ich dir leider nicht helfen, du wirst auf ewig zwischen Leben und Tod gefangen sein. Du mußt dich fallenlassen, ergib dich dem Tod, dem Tod des Fleisches, dem Tod der Furcht. Tritt bis an den Rand des Abgrunds und stürze dich hinunter."
"Es wird dunkler", sagt Sheridan und um ihn herum beginnt das Licht zu verschwinden.
"Ich weiß, du bist nahe mein Freund, ganz nahe. Leicht läßt sich etwas finden, für das zu sterben sich lohnt. Hast Du etwas, für das es sich lohnt, zu leben?"
"Ich kann Sie nicht mehr sehen ..."
"So soll es sein."
"Wenn ich nun falle, weiß ich, daß Sie mich auffangen."
"Ich habe dich schon einmal aufgefangen."
"Und wenn der Tod siegt?"
"Ich kann kein Leben erschaffen, aber ich kann den noch verbliebenen Lebensfunken schüren. Vielleicht habe ich keinen Erfolg."
"Aber ich kann hoffen ..."
Während die Welt um ihn herum vollkommen verschwindet, hallen die Worte von Lorien nach. "Hoffnung ist alles, was wir haben."

Sheridan beginnt, seine Auftauchen auf dem Balkon über dem Abgrund noch einmal zu erleben, ebenso wie seinen Sprung in ihn, während gleichzeitig Loriens Stimme hallt und ihn fragt "Hast Du etwas, wofür es sich lohnt zu Leben?"
Während er fällt, erinnert er sich an eine Stimme, die vor langer Zeit, auf der ursprünglichen White Star zu ihm sagte: "Schlaf jetzt, ich werde wachen und dich auffangen, wenn du fällst."
Lorien steht vor Sheridans Körper, der auf dem Boden des Abgrunds liegt, und zwar nachdem Sheridan seine Antwort in Form eines einzigen Wortes gegeben hat: "Delenn!"

 

(von Holger Fausek)

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